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Premiumwandern (II)

Wie war das eigentlich ›früher‹? Wenn man als Jugendlicher mit seinen Eltern wandern gegangen ist, fuhr man vielleicht mit dem Auto zu einem Wanderparkplatz und ging einen Rundweg, der nach Maßgabe des Zeitbudgets auf der Wanderkarte grob geplant und dann eventuell abgekürzt oder verlängert wurde.

Das konkrete ›Medium‹, in dem sich bei dieser Art des Wanderns so etwas wie ein Handlungsplan konstituieren kann, ist typischerweise eine topografische Karte mit Wanderwegen, und die Realitätsebene, in der sich der Handlungsplan realisiert, ist eine Landschaft, die von einem Wegenetz überzogen ist – oder vielmehr ein Wegenetz, das gleichsam über die Landschaft geworfen worden ist. Ein ›Weg‹ ist in diesem Zusammenhang jede für den Fußgängerverkehr geeignete ›Bahn‹ – trassiert oder bloß ausgetreten, Pfad oder Forststraße.

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Über das Wandern

I

Alles beginnt damit, dass man die Schuhe wechselt und einen Kick bekommt. So wie man früher, als alles Geistige noch spannend war, beim Aufschlagen eines neu gekauften Buches ein viszerales Spannungsgefühl hatte, so spürt man bei den ersten Schritten mit den Wanderschuhen ein Belebungsgefühl in den Beinen. Vielleicht – das gebe ich zu – muss man dafür Stiefelträger sein: Dann sind die Wanderstiefel nicht schwerer als die Alltagsstiefel, und das verbesserte Abrollen genügt, um einem das Gefühl zu geben, die Beine setzten sich von selbst und ohne Anstrengung in Bewegung. ›Es geht los.‹

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