Eine Phänomenologie des Wanderns hätte eine ganze Reihe von Kapiteln. Das erste würde vielleicht vom Gehen als leiblich-motorischer Aktivität handeln, das zweite davon, dass wir beim Gehen einem Raum ›einwohnen‹ (wie es bei Merleau-Ponty heißt), das dritte vielleicht von der ›Landschaft‹ als dem konkreten Raum, in dem gewandert wird.
Und irgendein weiteres Kapitel müsste vom Weg handeln, weil wir meistens auf Wegen wandern und weil wir typischerweise den Weg als ein signifikantes Phänomen aufnehmen: Er ist nicht einfach nur eine geometrische Struktur in dem Landschaftsbild, das wir vor uns sehen, sondern er erscheint von vornherein als etwas, das einen möglichen Bezug zu unserer Bewegung hat. Unsere Route setzt sich aus Wegstücken zusammen, aber diese sind für uns offenbar nicht alle gleich und jedenfalls auch nicht nur durch die messbare Länge unterschieden. Das Wegstück hat vielmehr jeweils einen Charakter, der sich beschreiben lässt, wenn man eine Sprache dafür findet.
Der Weg als ›Figur‹ – ein gestaltpsychologischer Denkansatz weiterlesen →